HAW-Abstract 29 Aug

5. KnowHow-Meeting ... Entscheidungsunterstützung im Katastrophenmanagement (Abstract)

29. August 2019 im Hotel Hafen Hamburg

Entscheidungsunterstützung im Katastrophenmanagement

Katastrophensituationen zeichnen sich oft durch eine hohe Variantenbreite, durch eine Vielzahl von vorher unbekannten Spezifika und durch eine Vielfalt von heranzuziehenden Daten aus. Eine Komponente, die zuverlässige Entscheidungsunterstützung in einer solchen Situation gewährleisten sollte, umfasst also nicht nur die Daten zu einer konkreten aufgetretenen Situation, sondern auch Richtlinien, Katastrophen- und/oder Notfallpläne, historische Daten, Workflows und Workflowkomponenten, sowie Regeln, Parameterauswertungen und Ähnlichkeits- bzw. Bewertungsfunktionen. Es existieren außerdem viele heterogene Datenquellen für die Informationsgewinnung wie z.B. unterschiedlichste Sensoren, Prognosedienste, hydrographische und geologische Dienste, Notruf-Leistellen, Leitstellen aus benachbarten Ortschaften usw. Eine solche Vielzahl von Parametern und Situationen ist mit klassischen Systemen nur schwer bis gar nicht zu bewältigen. Zugleich kommt aber in realen Katastrophensituationen ein gut ausgebildetes Team mit der Dynamik und der Anpassung zu einer konkreten Situation meistens gut zurecht. Dies wird dadurch möglich, dass die Teams anhand von allgemeineren Situationen trainiert wurden und Techniken kennen, mit denen die bisherigen Methoden an die konkrete Situation adaptiert werden können.

Das Konzept der Generischen Workflows erlaubt genau diese Herangehensweise einer dynamischen Anpassung in Katastrophensituationen effizient zu unterstützen. Dabei wird von der Problemstellung ausgegangen, dass der Verlauf einer Prozesskette oft teilweise unvorhersehbar ist. Der spätere Verlauf ist möglicherweise von Wissen abhängig, welches erst während der Ausführung der Prozesse gewonnen wird, da sich reale Prozesse selten in exakt der gleichen Form wiederholen. Als generischer Workflow wird hierbei eine abstrakte Stammform einer Menge konkreter Workflows verstanden. Jeder generische Workflow besteht aus einer Menge von sog. MIni Stories, welche wiederum dynamisch aus generischen atomaren Aktivitäten zusammengesetzt werden. Bei der Instanziierung des generischen Workflows wird aus dieser Menge in Abhängigkeit von gegebenen Parametern ein konkreter Workflow zusammengesetzt.


Vortrag von ...
Prof. Dr.-Ing. Marina Tropmann-Frick
(Professur für Data Science, HAW Hamburg)

 

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